Welche Rolle spielt die Largest Contentful Paint (LCP) bei der Performance-Optimierung und wie kann sie gezielt verbessert werden?

Wenn du eine Webseite aufrufst, willst du sofort sehen, worum es geht – sei es das Hauptproduktbild, eine große Überschrift oder ein Video. Genau das misst die Largest Contentful Paint (LCP): die Zeit, die vergeht, bis das größte sichtbare Element im Browserfenster vollständig geladen und angezeigt wird. Es ist also nicht der Moment, an dem irgendetwas erscheint (das wäre die First Contentful Paint), sondern der Punkt, an dem der wichtigste Inhalt endlich da ist.

Google hat den LCP als einen der drei Core Web Vitals ausgewählt – also zu einer zentralen Kennzahl für die Benutzererfahrung gemacht. Warum? Weil die wahrgenommene Ladegeschwindigkeit entscheidend dafür ist, ob Besucher bleiben oder die Seite wieder verlassen. Ein schneller LCP sorgt dafür, dass Nutzer das Gefühl haben, deine Seite sei flott und zuverlässig. Und das zahlt sich aus: weniger Absprungrate, längere Besuchszeiten und sogar bessere Platzierungen in den Suchergebnissen

Ein guter LCP-Wert liegt bei 2,5 Sekunden oder weniger. Wenn deine Seite diesen Wert bei mindestens 75 % der Besuche erreicht, gilt sie als performant. Zwischen 2,5 und 4 Sekunden gibt es noch Luft nach oben, und alles darüber 4 Sekunden wird als schlecht bewertet – und das merken deine Besucher sofort.

Welche Elemente beeinflussen den LCP?

Der LCP betrachtet nur die Inhalte, die direkt beim Seitenaufruf sichtbar sind – also den sogenannten Viewport, ohne scrollen zu müssen. Dazu gehören:

  • Bilder (z. B. <img> oder SVG-Elemente)
  • Video-Poster-Bilder (das Vorschaubild eines Videos)
  • Textblöcke (wie große Überschriften oder Absätze)
  • Hintergrundbilder, die über die CSS-Funktion url() geladen werden

Das bedeutet: Wenn dein Hero-Bild, dein Produkt-Highlight oder deine Hauptüberschrift lange braucht, um zu laden, wird dein LCP-Wert schlechter – unabhängig davon, wie schnell der Rest der Seite ist.

Die vier Phasen, die den LCP bestimmen

Der gesamte LCP-Prozess lässt sich in vier klare Abschnitte unterteilen. Um gezielt zu optimieren, musst du wissen, wo genau die Verzögerung liegt:

ZeitbereichWas wird gemessen?Zielanteil am LCP
Time to First Byte (TTFB)Zeit vom Seitenaufruf bis zum ersten Byte, das der Server sendetCa. 40 %
Resource Load DelayZeit zwischen erstem Byte und Start des Ladens des LCP-ElementsWeniger als 10 %
Resource Load TimeLadezeit des LCP-Elements selbst (z. B. Bild oder Text)Ca. 40 %
Element Render DelayZeit vom Ende des Ladens bis zur vollständigen AnzeigeWeniger als 10 %

Ein idealer LCP-Prozess sieht so aus: Der Server antwortet schnell (guter TTFB), das LCP-Element wird sofort erkannt und geladen, und es erscheint ohne Verzögerung auf dem Bildschirm. Wenn einer dieser Schritte zu lange dauert, wird der gesamte LCP negativ beeinflusst.

Wie du deinen LCP messen kannst

Bevor du optimierst, musst du messen. Zum Glück gibt es mehrere zuverlässige Tools, die dir zeigen, wie dein LCP aktuell steht:

  • Google PageSpeed Insights: Analysiert deine Seite und zeigt dir den LCP-Wert, oft mit einem Screenshot, welches Element als LCP gemessen wurde.
  • Lighthouse (in Chrome DevTools): Ermöglicht detaillierte Lab-Tests direkt im Browser.
  • Google Search Console: Zeigt dir LCP-Daten aus der realen Nutzung (Field Data) für deine wichtigsten Seiten.
  • WebPageTest oder GTmetrix: Bieten tiefgehende Einblicke in den Ladevorgang und helfen, Engpässe zu identifizieren.

Wichtig: Nutze sowohl Lab-Daten (kontrollierte Umgebung) als auch Field-Daten (reale Nutzer), um ein vollständiges Bild zu erhalten.

Praktische Schritte zur LCP-Optimierung

Jetzt kommt der spannende Teil: Wie kannst du deinen LCP gezielt verbessern? Hier sind die effektivsten Maßnahmen, sortiert nach ihrem Einfluss:

1. Serverantwortzeit (TTFB) optimieren

Ein langsamer Server blockiert von Anfang an alles. Um den TTFB zu verbessern:

  • Wähle ein leistungsstarkes Hosting mit schnellen SSDs und ausreichend Ressourcen.
  • Setze auf ein Content Delivery Network (CDN), das deine Inhalte weltweit beschleunigt.
  • Verwende effizientes Caching (z. B. Full-Page-Caching), damit der Server nicht bei jedem Aufruf alles neu generieren muss.
  • Vermeide unnötige Umleitungen, die zusätzliche HTTP-Anfragen erzeugen.
  • Aktiviere Textkompression wie gzip oder Brotli, um HTML, CSS und JavaScript schneller zu übertragen.

2. LCP-Ressource frühzeitig laden

Der Browser muss wissen, was wichtig ist. Hilf ihm dabei:

  • Verwende <link rel="preload">, um das LCP-Bild oder -Schriftart explizit vorzuladen.
  • Setze das Attribut fetchpriority="high" für das LCP-Element: <img fetchpriority="high" src="hero.webp">
  • Vermeide Lazy Loading für das LCP-Element – es darf nicht erst nachgeladen werden.
  • Verwende keine Hintergrundbilder in CSS für das LCP-Element, da diese vom Browser oft später entdeckt werden.

3. Bilder und Ressourcen optimieren

Bilder sind oft der größte Schuldige bei schlechtem LCP:

  • Lade Bilder in der richtigen Größe – kein 2000px-Bild für eine 500px-Breite.
  • Komprimiere Bilder ohne Qualitätsverlust (z. B. mit Tools wie ImageOptim oder Squoosh).
  • Verwende moderne Formate wie WebP oder AVIF – sie sind deutlich kleiner als JPEG oder PNG.
  • Stelle sicher, dass Webfonts schnell geladen werden, z. B. durch Font Display Swap oder das Einbetten kritischer Glyphen.

4. Render-Blocking-Ressourcen reduzieren

JavaScript und CSS können das Rendern blockieren:

  • Minifiziere CSS und JavaScript, um die Dateigröße zu verringern.
  • Entferne ungenutztes CSS – oft laden Themes mehr Styles, als benötigt werden.
  • Verzögere nicht-kritisches JavaScript mit async oder defer:
    $$\text{async, defer}$$
  • Vermeide große, render-blockierende Skripte im <head>.
  • Verwende Server-Side Rendering (SSR), damit der Inhalt nicht auf JavaScript warten muss.

Fazit: LCP ist mehr als nur eine Zahl

Die Largest Contentful Paint ist kein technisches Spielzeug, sondern ein direkter Indikator dafür, wie deine Besucher deine Seite wahrnehmen. Ein guter LCP von unter 2,5 Sekunden signalisiert: „Hier bekommst du sofort, was du suchst.“

Durch gezielte Maßnahmen – schnelles Hosting, intelligente Caching-Strategien, optimierte Bilder und kluge Priorisierung – kannst du deinen LCP nachhaltig verbessern. Das zahlt sich nicht nur in besseren Rankings aus, sondern vor allem in einer besseren Nutzererfahrung, höherer Zufriedenheit und letztlich mehr Conversions.

Beginne damit, deinen aktuellen LCP zu messen, identifiziere den größten Engpass und setze die passenden Optimierungen Schritt für Schritt um. Die Mühe lohnt sich – für deine Besucher und deine Performance.

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Quellenangaben:

  • https://web.dev/articles/optimize-lcp
  • https://web.dev/articles/lcp
  • https://www.limesoda.com/hub/seo/core-web-vitals/largest-contentful-paint-optimieren
  • https://blog.raidboxes.io/en/online-marketing/largest-contentful-paint/
  • https://backlinko.com/lcp
  • https://perfmatters.io/docs/largest-contentful-paint/